Skip to main content

Moldau: Digitales „Pre-Arrival“-System für schnellere Zollabfertigung

Die Republik Moldau hat den Bedarf für eine schnellere elektronische Zollabfertigung geäußert. Daher wurde ein Projekt entworfen, um ein elektronisches „Pre-Arrival“-System für die Zollabfertigung von Expresssendungen einzuführen (Pre-Arrival Processing, PAP).

Kontext

Seit seiner Unabhängigkeit strebt Moldau an, sich durch Handelsreformen in die Weltwirtschaft zu integrieren. Moldau trat 2001 als eines der ersten Länder der ehemaligen Sowjetunion der Welthandelsorganisation (World Trade Organization, WTO) bei.

In den letzten Jahren wurde die Zollbehörde in Übereinstimmung mit den Anforderungen der Europäischen Union modernisiert, um die Effizienz der Zollabfertigung zu steigern. Moldau hat bedeutende Fortschritte bei der Umsetzung des Abkommens über Handelserleichterungen der WTO erzielt. Dennoch spielt es für die wirtschaftliche Entwicklung von Moldau eine wichtige Rolle, den Modernisierungsprozess weiter fortzuführen.

Unser Beitrag

Das Projekt wurde 2022 beendet. Im Jahr 2023 wurde das neue System für die Vorabfertigung von Expresssendungen in eine Testumgebung integriert. Die Zollbehörde arbeitet zurzeit an einem Zeitplan zur vollständigen Einführung von PAP bis zum Januar 2024.

Die Projektaktivitäten umfassten:

  • Grundlegende Bewertung des Zoll-IT-Systems
  • Festlegen eines Zielmodells, Entwicklung neuer Software Module
  • Integration der Software in eine Testumgebung
  • Erstellen eines Handbuchs zum IT-System für Zollbeamt*innen
  • Studienreise und Austausch mit der slowenischen Zollverwaltung
  • Ausarbeitung von Empfehlungen für Gesetzesänderungen
  • Austausch mit Expressdienstleistenden zur Überprüfung der Umsetzbarkeit

Moldau richtet derzeit ein vergleichbares Vorgehen für die Vorabfertigung von Post-sendungen ein. Das Land plant bis Januar 2024 PAP für Express- und Postsendungen in Betrieb zu nehmen.

Sobald das System in der Praxis eingesetzt wird, wird unmittelbar eine erhebliche Verkürzung der Freigabezeiten für Sendungen der Kategorien 1 und 2 erwartet. Diese Kategorien beinhalten Korrespondenz und Dokumente sowie Sendungen von geringem Wert, für die keine Zölle und Steuern erhoben werden. Der direkte Datenaustausch zwischen der Zollbehörde und dem Privatsektor wird durch ein Modul vom „Automated System for Customs Data“ (ASYCUDA1) ermöglicht.

Erwartete Vorteile:

  • Steigerung der Anzahl von Expresssendungen, die innerhalb der ersten Stunde nach ihrer Ankunft freigegeben werden, von 11% auf mindestens 65%
  • 95% der Zollbeamt*innen, die and er Abfertigung beteiligt sind, profitieren bei ihren täglichen Aufgaben von der IT-Lösung
  • Lokale und internationale Logistikunternehmen in Moldau profitieren von der Verbesserung des Zollabfertigungsprozesses
  • Verstärktes Vertrauen und Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Partner*innen

Das Projekt wurde gemeinsam vom bilateralen Projekt „Economic Policy Advice to the Moldovan Government“ und der Deutschen Allianz für Handelserleichterungen in Zusammenarbeit mit DHL Express im Rahmen des develoPPP-Programms umgesetzt.


Bildquelle: ESB Professional/shutterstock.com

Weitere Projekte

Moldau: Digitales „Pre-Arrival“-System für schnellere Zollabfertigung

Die Zollbehörde in Moldau arbeitet zurzeit ein einem Zeitplan zur vollständigen Einführung von „Pre-Arrival Processing“.

14. Arbeitstreffen der Deutschen Allianz für Handelserleichterungen

Das zweitägige Treffen war geprägt von Fachdiskussionen, Projektpräsentationen und der Vorstellung einer neuen strate…

Kambodscha: Projekt-Video ‚Digitising Global Maritime Trade‘

Kambodscha gewinnt zunehmend an Bedeutung in globalen Lieferketten. Im neuen Video beschreiben die Partner*innen den …

Serbien: Gemeinsam für schnelleren und einfachen Postverkehr

Die Zollverwaltung und Post von Serbien haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um die Zusammenarbeit weiter zu s…

Sri Lanka: Projekt-Video ‚Digitising Global Maritime Trade‘

Sri Lanka entwickelt sich zu einem Zentrum für Handel und Logistik in der südasiatischen Region – mehr dazu im neuen …

Kenia: Avocado-Exporte durch vereinfachte Prozesse fördern

In den letzten zehn Jahren werden in Kenia vermehrt Avocados angebaut. Vereinfachte Exportprozesse sollen beitragen, …

Kenia: Stärkung des Handels im Rahmen der Pan-Afrikanischen Freihandelszone erzielt Fortschritte

Gemeinsam mit dem privaten und öffentlichen Sektor, wurden in den zurückliegenden Wochen mehrere Aktivitäten in Kenia…

Montenegro: Kooperationsabkommen schafft die Grundlage für „Pre-Arrival Processing“

Der Rahmen für „Pre-Arrival Processing“ und die zukünftig enge Zusammenarbeit der montenegrinischen Zollverwaltung un…

Côte d’Ivoire: Verbesserte Transparenz und Vorhersehbarkeit von grenzüberschreitendem Handel

In den letzten Monaten konnten deutliche Fortschritte bei der Einführung von „Advance Rulings“ in Côte d’Ivoire gemac…

Gender & Handel – Herausforderungen angehen

Vor allem weibliche Händlerinnen stehen vor vielen bürokratischen und administrativen Hürden. Um das Thema „Handel & …
giz-logo