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HIGH-LEVEL FORUM 2022


GEMEINSAM GLOBALEN HANDEL ERLEICHTERN

Zusammen mit hochrangigen Gästen aus Politik und Wirtschaft diskutierten wir die Herausforderungen und Chancen für die weitere Umsetzung des Abkommens über Handelserleichterungen der Welthandelsorganisation.

Das High-Level Forum 2022 richtete den Fokus auf die starke Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Unternehmen und Verbänden. Die Umsetzung von Handelserleichterungen im Rahmen der Pan-Afrikanischen Freihandelszone (AfCFTA) und Digitalisierung des internationalen Handels sind – auch im Rahmen der Deutschen Allianz für Handelserleichterungen – zwei Schwerpunktthemen der Diskussion. Das Forum wurde mit Reden von zwei parlamentarischen Staatssekretärinnen aus zuständigen Bundesministerien eröffnet. Im Anschluss fanden zwei Podiumsdiskussionen und eine Netzwerkveranstaltung statt.

Videoaufzeichnungen der Veranstaltung werden in Kürze hier veröffentlicht.

19. September 2020
ab 17:00 Uhr

Berlin
und virtuell

ANMERKUNGEN ZUM KONZEPT

Aktuelle Herausforderungen in Wirtschaft, Politik und Umwelt beeinflussen die Entwicklung des globalen Handels. Mehr denn je liegt die Erleichterung des Handels als integrativer Ansatz im gemeinsamen Interesse von Regierungen, Wirtschaft und Gesellschaft.

Vor 5 Jahren haben sich die Mitglieder der Welthandelsorganisation (WTO) durch das Abkommen über Handelserleichterungen (TFA) zum Ziel gesetzt, gemeinsam die Regeln über Ein-, Durch- und Ausfuhr für Waren im globalen Handel zu vereinfachen. Es ist nicht nur für Schwellen- und Entwicklungsländer relevant, Kosten und Zeitaufwand für den grenzüberschreitenden Warenverkehr zu senken. Handelserleichterungen führen zu einem Anstieg der Exporte und verbessern somit weltweit das Geschäfts- und Investitionsklima. Dies trägt zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Armutsbekämpfung bei.

5 Jahre Umsetzung des WTO TFA – ein guter Anlass, um Lernerfahrungen auszutauschen und zusammen auf die kommenden Jahre zu blicken.

Gemeinsam mit hochrangigen Gästen aus Politik und Wirtschaft diskutieren wir die Herausforderungen und Chancen für eine weitere Umsetzung des TFA. Wir werden uns auf zwei transformative Themen konzentrieren: die Umsetzung der Pan-Afrikanischen Freihandelszone (AfCFTA) und die Digitalisierung des internationalen Handels.

Panel 1: Umsetzung der Pan-Afrikanischen Freihandelszone

Warum ist es wichtig, im Rahmen der Deutschen Allianz für Handelserleichterungen die Umsetzung der AfCFTA zu unterstützen?

Die Pan-Afrikanische Freihandelszone (AfCFTA) ist die größte Freihandelszone seit der Gründung der Welthandelsorganisation. 54 Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union haben das gemeinsame Ziel eines kontinentalen Binnenmarktes mit 1,3 Milliarden Menschen und einem Bruttoinlandsprodukt von 3,4 Billionen US-Dollar. Die Initiative zielt darauf ab, den innerafrikanischen Handel zu fördern und auszubauen, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und die verarbeitende Industrie der afrikanischen Wirtschaft zu entwickeln. Mit einem erwarteten Anstieg des innerafrikanischen Handels um 52,3 Prozent (UNECA[1]) wird das Abkommen den Handel fördern und die lokalen Wirtschaften diversifizieren. Darüber hinaus wird das Abkommen zu Strukturen für Kooperationen, Streitbeilegungen und einem sichereren Investitionsumfeld führen. Diese ehrgeizigen Ziele unterstützen den sozioökonomischen Wandel, den die Agenda 2063 der Afrikanischen Union vorsieht. Bessere Geschäftsmöglichkeiten und wirtschaftliche Rahmenbedingungen werden lokalen und internationalen Unternehmen gleichermaßen zugutekommen. Somit ist das Abkommen ein wichtiger Schritt in Richtung des Ziels eines „wohlhabenden Afrikas auf der Grundlage von integrativem Wachstum und nachhaltiger Entwicklung“ (African Union, Agenda 2063).

Mit dem Ziel, die Debatte zu Maßnahmen im neuen Terrain anzuregen, werden Redner*innen und Gäste des High-Level Forums 2022 Herausforderungen und Chancen bei der Umsetzung der AfCFTA diskutieren. Im Vordergrund stehen eine nachhaltige und selbsttragende wirtschaftliche Entwicklung in Afrika, sowie die Maßnahmen von Regierungen, Unternehmen und Verbänden zur Förderung des internationalen und innerafrikanischen Handels. Aktuelle Trends und Herausforderungen in globalen Lieferketten sind zusätzliche Ansatzpunkte für das Potenzial der AfCFTA-Umsetzung. Durch die Bündelung von Ressourcen und Diversifizierung von Unternehmensstrategien können alle Akteure zum widerstandsfähigen grenzüberschreitenden Handel beitragen.

[1] United Nations. Economic Commission for Africa (2019). African Continental Free Trade Area: Questions & Answers. Addis Ababa. © UN.ECA. https://hdl.handle.net/10855/43253

Panel 2: Digitalisierung des internationalen Handels

Wie kann die Digitalisierung transparente und effiziente Zollprozesse fördern?

Für die Beförderung, Freigabe und Abfertigung von Waren im grenzüberschreitenden Handel müssen spezifische Daten verarbeitet werden. In vielen Entwicklungsländern sind papierbasierte Abläufe und manuelle Prozesse im Zoll noch immer verbreitet. Daraus resultierende Risiken wie mangelnde Transparenz und Ineffizienz stellen Regierungen, Unternehmen und Bevölkerung vor Herausforderungen im Handel.

Die Digitalisierung von Daten und Prozessen rund um den Handel ermöglicht einen schnellen Dokumententransfer, überprüfbare Quellen und ein hohes Maß an Vertrauen für alle beteiligten Akteur*innen. Digitale Zollprozesse erleichtern den Handel erheblich, indem sie die Wartezeit an den Grenzübergangsstellen verkürzen. Die durch die Covid-19-Pandemie verursachten Kontaktbeschränkungen haben gezeigt, dass die Digitalisierung von Dokumenten und Verfahren in kurzer Zeit möglich ist. Für eine nachhaltige Wirkung müssen Regierungen in Absprache mit dem Privatsektor langfristig ganze Systeme optimieren und anpassen. Technologien wie z.B. Blockchain ermöglichen partizipative und transparente Prozesse, bei denen auch kleine und mittlere Unternehmen leichter auf relevante Systeme und Strukturen zugreifen können.

In verschiedenen Projekten arbeitet die Deutsche Allianz für Handelserleichterungen gemeinsam mit lokalen und internationalen Partner*innen an der Umsetzung digitaler Lösungen für den Handel. Dies steht im Einklang mit dem Ansatz „Digitalisierung für Entwicklung“ der Bundesregierung, der sich auf new work, lokale Innovationen, Chancengleichheit, gute Regierungsführung und die Nutzung von Daten zur Unterstützung der digitalen Transformation in den Partnerländern konzentriert.

Das High-Level Forum 2022 bietet eine Plattform für verschiedene Perspektiven auf die digitale Transformation. Referent*innen aus Regierungsinstitutionen, Verbänden und Unternehmen kommen zusammen und erörtern, wie weitere Erleichterungen im internationalen Handel vorangebrachte werden können.

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