Nordmazedonien hat im August 2020 den Regelbetrieb für die Vorabanmeldung von Expresssendungen aufgenommen (PAP – Pre-Arrival Processing). Dies war unter Corona-Bedingungen bereits ein Erfolg für sich. Ein Jahr später stellte sich die Frage „Haben sich die erwarteten Verbesserungen eingelöst?“.
Rückmeldungen der beteiligten Firmen und Zollbehörden zeigen, dass sich die Erwartungen erfüllt haben. Auch an den vorhandenen Daten lässt sich eine deutliche Zeiteinsparung ablesen. Die Lagerzeiten der Expresssendungen vor Auslieferung haben sich um 15% verbessert. Diese Daten von DHL, einer der beteiligten Expressfirmen, bestätigen die Aussagen der Beteiligten, dass mit dem neuen Prozess schnellere Zustellung und eine höhere Servicequalität für die Kunden möglich sind. Der Zoll bestätigte, dass die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor mit entscheidend dafür war, dass sich der Prozess in der Praxis schnell bewährt hat.
Das Projekt hat auch gezeigt, dass es nicht die digitale Datenübermittlung allein ist, sondern dass erfolgte Prozessumstellungen wesentlich für die Verbesserungen sind. Der neue Prozess ermöglicht einen sofortigen Transfer der Expresssendungen vom Flughafen in die Lager der Firmen. Ein separater Transitprozess ist nicht länger erforderlich und die Warenfreigabe erfolgt in den Räumlichkeiten der Expressfirmen.
Zu den Verbesserungen zählt auch, dass Sendungen der Gruppe 1 und 2 (Dokumente und Waren unterhalb der de minimis Schwelle für Zoll und Mehrwertsteuer) sofort freigegeben werden können. Sendungen der Gruppe 3, die gemäß Warenwert Mehrwertsteuer-pflichtig, aber befreit von Zollgebühren sind, können wiederum gebündelt abgefertigt werden. Auch das stellt eine Prozessverbesserung gegenüber der Einzelabfertigung dar.
Das Projekt in Nordmazedonien wurde durch das GIZ Programm „Offener Regionalfonds für Südosteuropa – Außenwirtschaft“ umgesetzt und hat damit das erfolgreiche Projekt der Allianz für Handelserleichterung aus Montenegro repliziert.