Skip to main content

Indonesien: Einführung eines risikobasierten Ansatzes im Handelsministerium


Das indonesische Handelsministerium plant noch in diesem Jahr die offizielle Einführung das „Trusted Traders“-Konzeptes als Ergebnis eines gemeinsamen Projekts mit der Deutschen Allianz für Handelserleichterungen. Darüber hinaus wurde der Zeitaufwand bei Import- und Exportprozessen messbar reduziert.

Der Projektansatz

Zwischen 2019 und 2021 arbeiteten das indonesische Handelsministerium (MoT) und die Deutsche Allianz für Handelserleichterungen gemeinsam an zwei Kernprozessen eines risikobasierten Ansatzes für „Trusted Traders“ (vertrauenswürdige Händler*innen):

  1. Erteilung von Import- und Exportlizenzen
  2. Warenkontrolle nach der Zollfreigabe

Mit Unterstützung des Zolls und der National Single Window Agency (LNSW), wurden beide Prozesse zum Ausgangspunkt für die Entwicklung eines integrierten Risikomanagementsystems.

Im September 2020 starteten das MoT und die Deutsche Allianz das Pilotprogramm mit vertrauenswürdigen Handelspartner*innen. Gemeinsam entwickelte das Projektteam einen Katalog mit Parametern für das „Trusted Traders“-Konzept. Im Anschluss wurden die Pilot-Unternehmen anhand dieser bewertet. Somit konnten gleichzeitig die entwickelten Parameter sowie der gesamte Ansatz auf ihre Anwendbarkeit getestet werden.

Auf dieser Grundlage wurden gemeinsam mit dem MoT Empfehlungen für die Umsetzung des „Trusted-Traders“-Konzeptes entwickelt. Der Ansatz vereinfacht Import- und Exportprozesse für Unternehmen, die den Status formell erreicht haben.

Ergebnisse

Trotz Herausforderungen durch die Corona-Pandemie, konnte das Projekt Ergebnisse erzielen. In der Abteilung für Import und Export des MoT wurde die durchschnittliche Bearbeitungszeit einer Einfuhrgenehmigung um 3,86 Tage pro Genehmigung reduziert. Im Jahr 2018 lag die Bearbeitungsdauer im Durchschnitt bei 7,8 Tagen pro Einfuhrgenehmigung.

Die Projektergebnisse schaffen eine gemeinsame Grundlage für die Umsetzung des „Trusted-Traders“-Konzeptes:

  • Das MoT, der Zoll und die LNSW haben in Kooperation die Vorteile für am Programm teilnehmende Unternehmen erarbeitet.
  • Das Projektteam hat das MoT dunterstützt, Kriterien für vertrauenswürdige Händler*innen zu entwickeln. Diese erfüllen im größtmöglichen Maß internationale Standards für handelserleichternde Programme.

Das MoT plant, den „Trusted Traders”-Ansatz noch in diesem Jahr offiziell einzuführen. Das Projektteam unterstützt das MoT mit Empfehlungen zur Umsetzung.

Während der Projektlaufzeit, wurden zudem drei neue Regularien erlassen. Diese verbessern die Dokumentation sowie Bearbeitung von Import- und Exportprozessen:

  1.  Vereinfachung des Handels durch die Regelung für vertrauenswürdige Händler*innen (Reg 17/2021). Eine Verordnung für vertrauenswürdige Händler*innen mit Parametern, die auf der Grundlage der Empfehlungen des Pilotprojekts vorgeschlagen wurden.
  2.  Vereinfachung der Kontrollen nach der Grenzüberschreitung: keine Notwendigkeit der Selbsterklärung für Unternehmen aufgrund der Verordnung 51/2020.
  3. Zusammenarbeit zwischen den Behörden: Unterzeichnung einer Absichtserklärung zwischen dem Zoll und dem Ministerium für Verkehr und Fremdenverkehr zur gemeinsamen Nutzung von Daten.
giz-logo